Down in a passway, where junkies roam and people pee, skaters from Bonn brought some ramps to skate on the Saturday before Christmas. Welcome to the Pissrinne (peegully).
Video link and full article in German below the photos.
Photos by Jo Hempel unless otherwise mentioned
Was ist Kultur?
Was verbindet die Oper Bonn, einen Ort der Hochkultur, mit der Pissrinne, einen der markantesten Nicht-Orte Bonns.
Hier treffen zwei Welten aufeinander, die augenscheinlich erst mal nicht unter einen Hut zu bekommen sind.
Das die möglich ist wurde im Dezember letztem Jahres eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Voraus gegangen ist die Skateboardauführung „Ich sah es rollen und hoerte“ in der Bonner Oper im Jahre 2014.
Davon blieb das Bühnenbild übrig, ein paar hervorragende Rampen, zum Verschrotten zu schade und erst recht um sie in einem Hinterhof vergammeln zulassen.
Die zündete Idee kam von Jo, dem Initiator der Aufführung in der Bonner Oper.
Auf einem Nachtspaziergang durch die Pissrinne dachte er „die passen doch genau hier rein“.
Gedacht, gesagt, geplant und realisiert. Am 20. Dezember war es soweit, Aktion war angesagt. Da der Ort seinem Namen gerecht wird, haben wir die Pissrinne am Vormittag erst mal mit Industriereiniger gesäubert, ansonsten lässt es sich da keine 10 Minuten aushalten. Um neun Abends versammelte sich der harte Kern motivierter Bonner mit und ohne elterlichen Anhang, aktive Skater und freundliche Helfer. Zum Teil waren sie aus Kölle angereist und einer hat so gar den Flug von Litauen auf sich genommen.
Mit vereinten Kräften, einen Hubwagen und einer zeitweisen Vollsperrung der Thoma-Strasse haben wir dann die Rampen vom Lagerplatz zum Ort der Aktion gebracht.
Der Aufbau wurde rasch erledigt, da jeder spürbar heiß auf die Session war. Mit einem Gasbrenner wurden noch die Reste der Reinigungsaktion trocken gelegt, und dann ging es los.
Über eine Live-Video Übertragung konnten die Zuschauer das Geschehen im Tunnel bequem von der Treppe verfolgen, was einige nicht davon abhielt sich auch direkt im 1,8m breiten Tunnel zu positionieren, um noch näher am Geschehen dran zu sein. Das Schlauchgefühl wurde dadurch noch verstärkt und die Stimmung schnell zum kochen gebracht.
Die Deckenhöhe war ein kleines Problem. Da man beim Überfliegen der Kicker im Tunnel leicht die 2,5m Tunnelhöhe erreichte. Also haben wir uns klein gemacht, was ja sonst nicht so unser Style ist.
An einem Ende haben wir den Wallride platziert. Hierbei bestand die Herausforderung darin so hoch wie möglich in die Wand zu fahren, ohne sich den Schädel zustoßen.
Ich selbst machte beim Versuch eines fs Wallrides die Bekanntschaft mit der Decke, kein Brettkontakt mehr und die Gewissheit, jetzt kommt auch noch der Boden. Auch die Breite des Wallrides war ein Problem, ist man zu viel gekarvt, war dann da nichts mehr außer regennasser Boden.
Das andere Tunnelende hatte eine säulenartige Öffnung von gut 5m Höhe. Hier platzierten wir eine ca 1,8m hohe Quaterramp. Damit hatten wir ein Centerpiece und konnten den ganzen Tunnel für lines nutzen. Die Quater wurde übelst gerockt, trotz des Handycaps bei der Ausfahrt nicht die Kannte des Treppenaufganges zu küssen.
Das nur die halbe Tunnelbreite zu befahren war, da der Rest ziemlich rau und noch nass war setzte die Herausforderung noch etwas höher.
Die Bedingung waren also wie so oft beim skaten nicht ideal und wie immer haben wir der Herausforderung gestellt und das Bestmögliche raus geholt.
Um halb vier Nachts war es dann leider auch schon vorbei. Die Rampen kamen erst einmal zurück in die Schaumburg und wurden dann um 00:01 des 31.12.2015 an Beton für Bonn und den Subculture e.V. übergeben. Wir werden sie nun öfters sehen.
Wie es scheint, muss der Bonner-Rollsport noch öfters auf solche Aktionen zurück greifen, da die Realisierung unseres eigenen Beton-Skateparks unter der Initiative Beton für Bonn noch viel Zeit und Mühe in Anspruch nehmen wird.
Mein Dank geht zuerst raus an Jo, den Kopf hinter den Hempel-Aktionen, den Jungs von Team Wasted die für solch leicht verrücktes immer zu haben sind, Janis, Leon und Alex, allen Helfern, Jojo Weber für Videoaufnahmen und an P to the O/die Schaumburg für die Lagermöglichkeiten. Besonderen Dank an Heinz vom Titus Bonn, der mit eisernen Willen die Realisierung von Beton für Bonn vorantreibt, fetten Respekt.
Bis dahin heißt es wahrscheinlich noch öfters: Skateboard, Rollbrett, Planche, Pissrinne?
Euer Frieder
Photos by Johempel.com if not mentioned otherwise
Full article at www.johempel.com/drop-into-the-pissrinne/
video by Ernst Erwin
GANZ GROSSES LOB! SEHR GEILE AKTION. So einen schrecklichen Ort in eine geniale Location zu verwandeln!